Tropenhaus

Im Zentrum des öffentlichen Gewächshauskomplexes befindet sich das Tropicarium – mit einer Fläche von 30 auf 17 m und einer Firsthöhe von 14 m – das größte Haus des Ensembles. Geordnet nach geographischer Herkunft sorgen hier Vertreter von etwa 350 Arten aus den tropischen Bereichen der Erde für eine Dschungel-Atmosphäre, darunter bedeutende Nutzpflanzen, wie Kaffee, Kakao, Kautschuk, Zuckerrohr, Avocado, Kardamom, Ingwer, Papaya, Ananas, Banane und Vanille.

Tropenhaus

Beim Kakao-Baum gibt es Kauliflorie – ein Merkmal, das insbesondere bei Bäumen in Regenwäldern vorkommt – bei denen Blüten und Früchte direkt am Stamm oder dickeren Ästen, also nicht an Neuaustrieben, gebildet werden. Kauliflorie mag eine Anpassung sein, um so an Bestäuber zu gelangen, die sich auf unterschiedlichen Höhen aufhalten, eingeschlossen kriechende oder fliegende, schattenliebende Insekten in Bodennähe. Weiterhin wird so ermöglicht, dass eine breite Palette von Tieren, wie Beutel-, Nagetiere, Fledermäuse und bestimmte Sperlingsvögel Zugang zu den Früchten haben, die deren Samen ausbreiten.

Theobroma cacao

Natürlich befinden sich im Tropenhaus auch eine Reihe von Palmen – die ikonischen Pflanzen der Tropen – die insbesondere häufig in den neotropischen Regenwäldern des Amazonastieflands vorkommen. Eine Besonderheit der Palmen ist, dass es unter Ihnen große langlebige Bäume gibt, die ausschließlich auf das sogenannte primäre Wachstum zurückgehen: Schon in jungen Stadien hat der Stamm bereits seinen finalen Durchmesser erreicht und wird dann nur höher, wohingegen »normale« Bäume auch fortwährend in die Dicke wachsen. Das impliziert, dass bestimmte Zellen im Stamm einer baumförmigen Palme für ihre gesamte Lebenspanne stoffwechselaktiv sind, in einigen Fällen für Jahrhunderte.