Kalthaus

Auf der linken Seite des Farnhaus gelangt man in das das Kalthaus mit niedrigeren, aber nicht zu kalten Temperaturen im Winter. Hier überwintern viele größere Kübelpflanzen, die im Sommer im Außenbereich stehen, darunter mediterrane Pflanzen wie Myrte (Myrtus) oder Granatapfel (Punica). Kleinere getopfte Pflanzen, die hier gezeigt werden stammen ebenfalls aus wärmeren Klimabereichen, wie zum Beispiel aus dem südlichen Afrika.

dazu (mediterrane Pflanzen)  noch ein Foto

Carnivoren

Eine Längsseite im Kalthaus ist der Welt der fleischfressenden Pflanzen (Karnivoren) gewidmet, die folgende Eigenschaften aufweisen: Sie fangen und töten Beute und sind in der Lage diese zu verdauen sowie die resultierenden Nährstoffe aufzunehmen. Karnivorie ist mindestens sechs mal unabhängig in entfernt verwandteren Gruppen der Blütenpflanzen evolviert. Ihre Vertreter haben spezialisierte Blätter hervorgebracht, die als Fallen dienen und die ihre Beute z. B. mit Farben, extrafloralen Nektarien anlocken oder mit Reusenhaaren zuführen. Karnivorie bei Pflanzen ist eine Anpassungsstrategie an nährstoffarme, feuchte und saure Böden. Oft bezeichnet man solche Pflanzen auch generell als »Insektivore«, aber wenn man alle karnivoren Arten in Betracht zieht, dann reicht das Beutespektrum insgesamt von kleinen, boden- oder wasserbewohnenden Einzellern und Wirbellosen, über Krebstiere und Spinnen, bis hin zu Eidechsen oder anderen kleineren Wirbeltieren, wie Mäuse. Einige Fallen sind passiv, wie die klebrigen Blätter der Fettkräuter (Pinguicula spp.), die wie ein Fliegenpapier wirken. Wohingegen sich die »Kiefer« der Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) schnell bewegen können, ausgelöst durch Insekten, die reizbare, borstenartigen Haare auf der Oberseite der Falle berühren. Viele karnivore Pflanzen haben lang gestielte Blüten, um so zu vermeiden, ihre eigenen Bestäuber zu fangen.